Nach dem Aufstehen erstmal einen Kaffee aufbrühen ‒ für viele ist das Standard. Der Muntermacher ist der Deutschen liebstes Getränk, 72 % der Erwachsenen trinken ihn regelmäßig. Egal ob Filterkaffee, Espresso, Cappuccino oder eine andere Kreation aus dem Kaffee-Universum, die Dosis Morgenkaffee, der Koffein-Kick nach dem Mittagessen oder zum Kuchen gehören einfach dazu: schmeckt gut, macht munter und kann auch richtig gut für Körper und Geist sein. Wir schauen in dem Artikel, wie gesund Kaffee eigentlich ist.
Lange Zeit haftete unserem Lieblingsgetränk ein schlechtes Image an: Es erhöhe das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sei verantwortlich für chronischen Bluthochdruck, entziehe dem Körper Flüssigkeit und sei schlecht für die Nieren, um nur ein paar der gängigen Mythen zu nennen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeichnen jedoch ein ganz anderes Bild. Selbst koffeinfreier Kaffee hat dank der im Kaffee enthaltenen Antioxidantien eine positive Wirkung. So gesund ist Kaffee wirklich
Ist Kaffee gut fürs Gehirn?
Eine im Fachmagazin “Geriatrics and Gerontology” veröffentlichte Metastudie, die den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Parkinson-Erkrankungen untersuchte, belegte: Menschen, die jeden Tag im Schnitt drei Tassen Kaffee zu sich nehmen, haben das geringste Parkinson-Risiko. In Finnland fanden Forscher heraus, dass täglich drei bis fünf Tassen Kaffee das Alzheimer-Risiko um 65% verringern. Und auch im kanadischen Toronto befassten sich Wissenschaftler mit der Wirkung von Kaffee auf das Gehirn.
Kaffee senkt Krebsrisiko
In der Vergangenheit wurde oft behauptet, Kaffeekonsum könne Tumorerkrankungen auslösen. Vor einigen Jahren hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angehört, diesen Irrglauben aus dem Weg geräumt ‒ es gebe keine Belege dafür, dass das Heißgetränk krebserregend sei. (Zu den besten Kaffee-Rezepten)
Mit Kaffee das Diabetesrisiko senken
Regelmäßiger Kaffeegenuss senkt bei einigen zudem das Diabetesrisiko. Voraussetzung: Man ist Träger einer Genvariante, bei der ein bestimmtes Darmhormon nur eingeschränkt wirkt, wodurch das Diabetesrisiko erhöht ist. Forscher vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung vermuten, dass das Heißgetränk die Ausschüttung des Hormons stimuliert und so diese Beeinträchtigung ausgleicht. Laut ihrer Studie sinkt mit jeder täglich getrunkenen Tasse Kaffee das Erkrankungsrisiko um bis zu etwa sieben Prozent. Koffein scheint für diesen Effekt nicht ausschlaggebend zu sein, da er auch bei entkoffeiniertem Kaffee auftritt.
Kein Kaffee ist auch keine Lösung
Menschen, die zwischen drei und vier Tassen Kaffee pro Tag trinken, haben am seltensten Herz-Kreislauf-Probleme. Erst ab der fünften Tasse steigt das Erkrankungsrisiko leicht ‒ zu dieser Erkenntnis kamen australische und amerikanische Forscher. Interessant: Personen, die komplett auf Kaffeeprodukte verzichten, sind am gefährdetsten.
Kaffeetrinkerinnen sind seltener depressiv
An der renommierten Harvard University fanden Wissenschaftler heraus, dass Kaffeetrinkerinnen, die bis zu vier Tassen pro Tag trinken, seltener an einer Depression erkranken, als Frauen, die komplett auf Kaffee verzichten ‒ um etwa 20 Prozent sei das Erkrankungsrisiko gesenkt.
Die Forscher gehen davon aus, dass das im Kaffee enthaltene Koffein ausschlaggebend für die positive Wirkung ist, das ein Wohlgefühl erzeugt und und aktiver macht. Vermutlich greift der Wirkstoff direkt in den Organismus ein, indem es Adenosinrezeptoren blockiert, was einen ähnlichen Effekt hat, wie der Anstieg der Dopamin-Produktion. Die Folge: gesteigerter Antrieb, höhere Aufmerksamkeit und ein gutes Gefühl.
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